Das Haus mit der Nr. 31
Man sieht ihm seine Geschichte schon etwas an – dem Haus in Oberneukirchen. Das macht aber eigentlich gar nichts. Immerhin ist es ja jetzt eine Werkstatt. Und die darf Ecken und Kanten, eher mehr als weniger Patina und ein paar Schönheitsfehler haben.
Das älteste Haus am Platz
Das Markthaus mit der Nr. 31, vulgo „Jagerhäusl“ oder auch „Unteres Stadlerhaus“ genannt, ist mündlichen Überlieferungen zufolge das älteste Haus des Marktes und dürfte im 12. Jahrhundert als ‚Waxenberg´sches Jägerhaus‘ errichtet worden sein. Das Gebiet war Teil der Herrschaft Waxenberg, die ab 1206 an die Babenberger-Herzöge fiel. 1292 erstmals als „Newnkhirchen“ und 1356 als „Markt“ urkundlich erwähnt, hat sich der Ort Oberneukirchen am kolportierten Ursprungsraum rund um das Jägerhaus entwickelt. Der Brunnen, als „Jägerbrünnl“ überliefert, befindet sich noch heute im Keller des Hauses.
Das Haus heute
Anfang des 20. Jahrhunderts erwarb der Ururgroßvater von Ulrike das Haus Nr. 31, das heute die Wortwerkstatt beheimatet. In den 1960er-Jahren wurde es adaptiert und modernisiert, in den 90er-Jahren teilweise saniert. Zuvor wurde es als reines Wohnhaus genutzt, heute findet sich im Obergeschoß die Wortwerkstatt, in der gedacht, gearbeitet und geschrieben wird.
Das Grünland und die Werkstattbienen
Hinter dem Haus mit Geschichte erstreckt sich Richtung Nordosten ein naturnaher Garten; inklusive Wahnsinnsausblick auf den Sternstein. An den Garten schließt ein naturnahe bewirtschaftetes Grünland an, das ebenfalls Teil der Wortwerkstatt ist. Die Artenvielfalt und die ungestörte Ruhelage dieser Ökofläche bieten einen optimalen Lebensraum für mehrere Bienenvölker. Um deren Wohlergehen sorgen sich die beiden Imker Carina Schenkenfelder und Fritz Schwarz.